Quer geklickt

Jeder echte Gamer tragt einen kleinen Teufel in sich. Und der jauchzt und frohlockt, wenn man mit Feuerbällen, Steinschlägen und ordentlich Trara hunderte virtueller Gegner zerschmettert und dem Erdboden gleich macht. Wenn es dann noch darum geht, angrenzende Länder zu unterjochen und einen Haufen Grundbesitz anzuhäufen, macht das genauso viel Spar) wie einst das gute alte Brettspiel „Risiko“, nur daß die roten Nupsis, die man hin- und herschiebt, sich ordentlich auf die Glocke geben. Devil Kings [Capcom, PS2] funktioniert genau so. Action durch Kampfgeschehen, leuchtende Augen durch spektakuläre Spezialangriffe, ordentlich Wumms. Und das macht zunächst Spaß. Doch auf Dauer wird das Ganze dann doch ein wenig zu eintönig, und auch wenn der kleine Teufel in uns außer Krawall und Zwietracht nicht so viele Interessensgebiete kennt, reagiert er sich hier mit relativ geringer Halbwertzeit ab. 3 Sterne

Vielleicht greift man dann doch lieber zu Torino 2006 Winter Olympics (Take 2 Interactive, PS2, Xbox, PC) und mißt seine Kräfte auf die sportliche Tour Acht Sportarten, bis zu vier Spieler, ein Haufen Schnee und Eis. Da lacht das Herz. Wer hier im Eiskanal versehentlich mit dem Gesicht bremst, fangt einfach von vorn an. Und dank schöner Grafik wirkt der Schnee fast genauso echt wie der, der sich in diesem Winter vor unserer Haustür türmte, ist aber genausowenig ungemütlich und garstig wie der echte, wenn man ihn durchs Fenster der warmen Wohnung betrachtet. Immerhin muß hier niemand schippen -es lebe der Sport! 4 Sterne

Das dachten sich vielleicht auch unsere mittelalterlichen Vorfahren, als sie sich in die Rüstung warfen und in ihre Ritterspiele machten. Dank der Erfindung des Rollenspiels können wir es ihnen nun gleich tun und Schwerter schwingend durch dunkle Wälder stromern. Knights Of The Temple 2 (Atari, PS2, Xbox, PC) ist atmosphärisch dicht und durch die nicht-lineare Spielführung und abwechslungsreiche Missionen, die nicht nur Kämpfe, sondern auch Handlangertätigkeiten und ordentliche Saufgelage beinhalten, recht abwechslungsreich. Unterwegs kann man durch gesammelte Erfahrungspunkte Kampfstil und Waffenarsenal optimieren und den einen oder anderen Spezialangriff erlernen. Abstriche gibt es für die mit allzu wenig Grips gesegneten Computergegner, die man am besten mit der altbewährten Hau-Drauf-Methode erledigt: Taktik wird hier eher klein geschrieben. Auch Grafik und Zwischensequenzen sind eher Durchschnitt, als daß sie für Staunen sorgen. So bleibt ein Rollenspiel mit sehr hohem Hack n’Slay-Anteil. Wieder etwas fü rden kleinen, doch ungeduldigen Teufel in uns allen. 3 Sterne