Rainbow – Bent Out Of Shape
Wer bei Rainbow einmal aus der Reihe tanzt, bekommt unweigerlich die harten Bandagen von Ritchie Blackmore zu spuren. Letztes Opfer: Muskelprotz Bob Rondinelli. der noch vor Beginn der Aufnahmen zu BENT OUT OF SHAPE seine Koffer packen durfte. Für ihn wurde eiligst Ex-Brand X-Drummer Chuck Bürgi engagiert, ohne allerdings die Lükke schließen zu können. Zu eindeutig war/ist Rondinellis Handschrift, seine kräftigen Schläge und überraschenden Tempo-Vorstöße, die den Stil der Band geprägt haben. Während Bürgi nicht nur in „Make Your Move“, dem letzten Song des neuen Albums, seine Stöcke allzu sehr schont.
Zudem macht das Regenbogen-Team den Fehler, nicht entschieden genug auf eine stilistische Karte zu setzen, sondern gleich auf zwei:
hier alt und bekannt, ohne Überraschung – da neu und erstaunlich soft.
So zeigen bereits der Opener „Stranded“ und auch „Drinking With The Devil“, daß man das alte, längst überholte Purplen noch immer nicht lassen kann und sich damit unnötig auf hinlänglich bekannten Gleisen bewegt.
Erst „Can’t Let You Go“ mit schwerem Kirchenorgel-Intro, sparsam gesetzten heavy nffs, rauschenden Keyboards – oder die vollmundige Streicheleinheit „Street Of Dreams“ geben dem wohlklingenden Sound den Anstrich, der für Rainbows Wandel zum Melodie-Rock amerikanischer Schule typisch ist. Aus risikofreudigen Hardrockern ist endgültig ein Ensemble gestandener Herren geworden.
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