Rausch – On
Wer wieder einmal ein „abwechslungsreiches Rockalbum mit viel Power“ käuflich erwerben möchte, dem sei das neue Rausch-Werk ON wärmstens ans Herz gelegt. Auf hohem produktionstechnischen Niveau von internationalem Standard, angereichert mit netten Stereospielereien aus der Effektmaschinerie und semiakustischen Lagerfeuerpflichtbeiträgen dabei aber stets druckvoll, im kompakten Bandsound – bleiben Rausch auch im achten Jahr „für eine deutsche Band nicht schlecht“. Tatsächlich: Die Songs sind „stimmungsvoll, eindringlich, psychedelisch, aber auch hammerhart und gnadenlos krachend“, nur macht sie das nicht besser. Auch auf dem fünften Album ist den Kölnern handwerklich nichts vorzuwerfen. Zudem zeigt der hidden track ,- „ein anderes Beispiel für berauschten Witz“ – auf dem sich Rausch minutenlang von Regensburger Konzertgästen beschimpfen lassen, um dann einen ‚Get Stoned‘-betitelten Reggae folgen zu lassen, daß die Band live ganz bestimmt ihre Vorzüge hat. Im Studio kann Produzent Moses Schneider das makellos arrangierte Material jedoch noch so oft feinschleifen – die zwölf Songs bleiben nur Halbedelsteine. Einmal abgesehen von Bowies „Ziggy Stardust‘. Das Thema gilt seit Bauhaus aber doch eigentlich als abgehandelt.
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