Real Estate

The Main Thing

Domino/GoodToGo (VÖ: 28.2.)

Raus aus der Sackgasse: Die Jangle-Deam-Popper finden neue Wege.

Real Estate haben so früh in der Karriere ihren Sound gefunden, dass davon auszugehen war, dass sich die Band mit den Jahren in eine Sackgasse manövriert. DAYS, ihr zweites Album von 2011, geriet zur perfekten Jangle-Dream-Pop-Platte. Auf den beiden LPs danach polierten sie die Kompositionen und Arrangements, doch besser wurde es nicht mehr.

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Diese neue, fünfte Platte trug den Arbeitstitel „Special Album“, die Band wollte also eine Besonderheit erarbeiten. Zwar heißt das Werk nun THE MAIN THING, aber der Anspruch ist weiterhin hörbar: Real Estate drehen ihren Sound nicht auf links, die Indie-Pop-Koordinaten bleiben stabil. Aber beinahe jedem der 13 Lieder liegt eine Idee zugrunde, die den Sound nach vorne bringen soll. So elegant groovy wie auf „Paper Cup“ klang die Band noch nie, Amelia Meath von Sylvan Esso ist als Gastsängerin dabei, Congas und Streicher sorgen für Soul-Atmosphäre, das Stück klingt wie Curtis Mayfield in Watte, was als Kompliment gemeint ist.

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Das hypermelodiöse „November“ hätte auch auf dem letzten Vampire-Weekend-Album seinen Platz gefunden, das Psych-Folk-Stück „Falling Down“ besitzt komplexe Harmonien, bevor im instrumentalen Mittelteil Streicher und Slide Guitar um die Vormachtstellung streiten. „Silent World“ ist der berührende Versuch des jungen Vaters Martin Courtney, sich einen Reim darauf zu machen, warum er Kinder in diese Welt schickt – und sie eines Tages sogar alleine lassen muss. Entsprechend wechselt das Stück zwischen Euphorie und Verzweiflung, Melodie und Dringlichkeit.

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