Rebekka Bakken, I Keep My Cool

Wer auf die Internetseite von Rebekka Bak-I ken klickt, kann sich schon mal auf der Homepage eines Modells wähnen Schließlich weiß Bakken, dass sie gut aussieht. Dementsprechend inszeniert sie sich mit geradezu David Bowiescher Lust an der Verwandlung. In der Fotogalerie gibt es auch die Aufnahmen aus dem Booklet ihres dritten Albums zu sehen. Und man mochte nicht wissen, wie viele Hairstylisten und Make-up-Artisten da an ihr rumgefingert haben, bis Bakken Iwohl unbeabsichtigt] endlich zum blutleeren Barbie-Vamp mutierte. Wenigstens an ihre Stimme scheint sie währenddessen fast ausschließlich nur nährstoffreiche Flüssigkeiten gelassen zu haben. Denn gerade in den Balladen steckt mal wieder dieser gnadenlos umwerfende Zauber, mit dem Bakken sich weniger als Jazz- als vielmehr als AUround-Sängerin auszeichnet. In klassischer Singer/Songwriter-Manier zieht es sie gleich im Eröffnungssong „We Hit It Again“ in R’n‘ B-Gefilde, setzt sie in „Just Having My Fun auf smoothen Funk und in „Hard To Be Loser“ auf robusten Blues. AU diese Eigenkompositionen haben wirkliche Klasse. Und die behalten sie selbst dann, wenn bisweilen Streicherteppiche ausgelegt werden. Nur leider stößt Bakken da immer wieder stimmlich an ihre Grenzen, wenn sie eine auf Röhre macht: Je höher die Register und Anforderungen werden, desto geguäkter kommt das Ganze rüber. Da muss die Norwegerin doch noch mal einen Stimmchirurgen an sich ranlassen.

www.rebekkabakken.com