Richard Thompson

Sweet Warrior

Proper/Rough Trade

Die Folkrock-Legende präsentiert sich so aufgeräumt wie lange nicht mehr.

Einen gewissen Humor kann man Richard Thompson nicht absprechen, betrachtet man das Booklet seines neuen Albums sweet warrior, in dem er die „Ambivalenz“ eines Soldatenlebens auf der Vorder- und Rückseite zeigt. Musikalisch und inhaltlich erlaubt er sich auf der Platte allerdings nicht so viele Zweideutigkeiten. Auf seinem ersten „elektrischen“ Album seit THE old kit bac von 2003 zeigt sich Thompson wieder in prächtiger Verfassung und schüttelt einen erstklassigen Song nach dem anderen aus dem Ärmel, angefangen beim noch relativ verhaltenen „Needle And Thread“ über das begnadet swingende, ungewohnt aggressiv vorgetragene „l’IINeverCive 1 1Up“ bis hin zum introvertierten „Take CareThe Road You Choose“. Unterstützt von Danny Thompson, Michael Jerome, Sara Watkins, Judith Owen und weiteren Gästen erlaubt sich Thompson auch diesmal keine Schwächen. Mit „Dad’s Conna Kill Wie“, in dem er die Perspektive eines jungen, extrem nervösen Soldaten in Bagdad einnimmt.der an seiner Mission massiv zweifelt, bezieht er sogar deutlicher als jemals zuvor Stellung, ohne dabei in Allgemeinplätze abzugleiten. Auch wenn die anderen Songs auf sweet warrior nicht ganz so politisch ausfallen, ist der Besorgte inklusive der Frage, wohin unsere Gesellschaft eigentlich treibt, nicht zu überhören. Richard Thompson hat auch keine einfachen Antworten parat, aberer bemüht sich in Tracks wie „Mr. Stupid“ und „Bad Monkey“ immerhin, die Probleme einzugrenzen. Solange dabei so inspirierte Alben herauskommen wie dieses, soll uns das recht sein. >» www.richardthompson-music.com