Ringo Starr – Old Wave
Es ist schon erstaunlich (und im Falle Ringo Starrs auch noch bewunderswert), mit welcher Ausdauer und mit welchem Starrsinn ein Nicht-Sänger und Un-Musiker wie Richard Starkey dem (verblaßten) Ruhm und Erfolg hinterherrennt. Das hat schon etwas von Tragikomik, diese ungelenken Versuche, with a httle help Irom his fnends (diesmal: Joe Walsh als Producer und Chris Stainton, Gary Brooker, John Entwistle, Eric Clapton u.v.a.m.) neuerlich die Charts zu erobern.
Zweimal hat Starr dieses Wunder hierzulande immerhin schon vollbracht: mit „It Don’t Come Easy“ (1971) und „Photograph“ (1973). Die letzte Notierung („A Dose Of Rock ’n‘ Roll“, 1976) in den Top 50 liegt nun auch schon Lichtjahre zurück.
Das oft zitierte Mitleid mit dem fünften Rad am Wagen des Liverpooler Quartetts, seine angebliche Hilflosigkeit und sein Image als Clown können heute keine Argumente mehr für Ringo Starr liefern oder gar zum Kauf seiner Platten anreizen. Einzig die Musik müßte überzeugen.
Doch das tut sie nicht Im Understatement des Albumtitels OLD WAVE steckt zwar Koketterie Aber das Witzchen hat keine Pointe Ringos Versionen von Doug Sahms „She’s About A Mover“ und Leiber/Stollers „1 Keep Forgettin'“ sind einfach so schwach, daß sie auch mit dem Etikett „Old Wave“ nicht akzeptabel sind. Sehnsüchtige Erinnerungen werden wach an SENTIMENTAL JOURNEY, das Ringo einst im Mai seinem Papi widmete. Das war Old Wave. Und das hatte Witz.
Mehr News und Stories