Robbie Williams, Köln, Dach des Sport- und Olympiamuseums :: Schlüpfriger Pop

Das Schnittchen-Massaker ist vorbei, das Prosecco-Ceplätscher vorerst versiegt. Und Robbie Williams hat schon bei der Pressekonferenz den Medienpartnern gezeigt, was er so drunter trägt: eine Unterhose mit Tigerkopf-Emblem. Wobei das imposante Gebiss der Raubkatze selbstverständlich da platziert ist, wo Robbie sein Gemachte trägt. Großes Tennis – lecker Essen, gute Unterhaltung-wurde also schon vordem konzertanten Event geboten, Popstar und Plattenfirma gaben alles, und oben auf dem Dach des Museums ist Robbie Williams dann alleine dran. Fast: Links der Dom, rechts der Rhein, im Rücken schätzungsweise 1500 dezent kreischende Fans, die das ganze Szenario von der naheliegenden Severinsbrücke aus beobachten – wunderbar ist nix dagegen. Robbie singt ihnen das Lied, dessen programmatischen Gehalt er sowieso mit jeder Pore ausstrahlt: „Let Me Entertain You“. Aber gerne doch. Robbies Band, am Keyboard sein Songschreiber und Produzent Guy Chambers, ist vom ersten Takt an auf der Überholspur und pumpt wie wild. Ganz gleich, ob bei neuen Songs oder alten Freunden – wo Robbie und die Seinen sind, ist Energie. Und Clownerien, ist klar. Robbie lüftet zum zweiten Mal die Hose, dem Tiger geht’s gut. Garantiert auch dann noch, als es zum kollektiven, rührseligen Absingen von „Angels“ kommt:“And through it all she offers me pro-tec-tion…“ Das alles inklusive Feuerzeugalarm, versteht sich. Einer der mutigen Chorsänger unterschätzt die Windverhältnisse auf dem Dach, verbrennt sich fies und kann Schlimmeres nur verhindern, indem er das Feuerzeug hinter sich schleudert. „Denk nicht, dass ich’s nicht gesehen habe“, sagt Robbie und tanzt sodann den „Rock DJ“. Sehr funky, sehr sexy, sehr Pop. Beim großen Finale mit allem Pi-Pa-Po – Keyboardgekleister, Gitarrenwände bis fast hoch zu den Kölner Domspitzen – wird die 8-Piece-Band zum Miniaturorchester. Und Robbie gibt noch einmal elegant den Reserve-Tom-Jones:“Bye-bye, bis dann, ich muss zurück nach Frankreich.“ Schönen Urlaub noch. Und vielen Dank auch für mächtig viel Dicke-Hose-Pop.

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