Robert Johnson – The Memphis Demos
Die Geschichte von Robert Johnson (nicht der, dieser lebt noch), ist ziemlich lang. Sie sei kurz umrissen: Ende der Sechziger war er in Memphis Studiogitarrist bei Stax, spielte mit Isaac Hayes, den Staple Singers, Eddy Floyd und Ann Peebles, bis Stax pleite war. Später ging er nach England und spielte kurze Zeit in John Enrwhistles Gruppe Ox. 1975 folgte ein kurzer Amsterdam-Abstecher, weil Mick Jagger ihn eventuell als Ersatz für Mick Taylor haben wollte, aber die Sache klappte nicht, also ging er zurück nach Memphis. Nach einer Tour mit Roy Harper wurde es erst mal still um ihn. 1978 schließlich nahm er die auf dieser Platte veröffentlichten Demo-Tapes auf, die Ensign dazu bewegten, Johnson unter Vertrag zu nehmen. 1979 erschien dann die erste Solo-LP, CLOSE PERSONAL FRIEND. Eine recht gute Platte, aber im Vergleich damit sind diese Demos natürlich sehr viel rauher und haben mehr Biß. Robert Johnson verarbeitet seinen Fünfziger-Jahre-Tick und Einflüsse aus der Stax-Phase mit zeitgenössischem Rock, und so entstehen unkomplizierte Stücke, die ungeheuer losgehen, sowohl eingängig wie auch witzig. Keines der acht Stükke ist schwach, fünf sind überdurchschnittlich gut: Das tolle „I’U Be Waiünq“, das Alan Banqs früher nächtelang gespielt hat, „Wish Upon A Star“ (diese beiden sind auch auf dem CLOSE PERSONAL FRIEND-Aibum), Jimmy Dean’s Back“, „Shaking It Dowri“ und „Deep Love“. Mehr als auf die Texte sollte man auf lohnsons reichlich fetzige Gitarrenriffs und die nicht zu knappen Leadpassagen achten, in denen er die Saiten zum Glühen bringt.
Zum Schluß sollte ich auf die leider etwas kurze Spielzeit von 29 Minuten hinweisen. Aber trotzdem: Line Records bescheren sich viele Freunde, wenn sie so weitermachen.
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