Robert Palmer – Honey

Der englische Pop-Dandy mit neuen Songs, in denen so ziemlich alle stilistischen Elemente seiner mannigfaltigen musikalischen Vita wieder aufleben, Palmer bietet flotten Funk, schwelgt im orchestralen Pomp dick aufgetragener Broadway-Balladen, bemüht den deftigen Rock der Power-Station-Phase und ist sich ohne Rücksicht auf seine teuren Anzüge selbst für hippen Hardcore nicht zu schade. Und als ob das nicht genug wäre, greift er auch noch den Ethno-Sound von Paul Simons GRACELAND-Ausflug auf. Eine Stilvielfalt, der man Respekt zollen muß. Um so mehr, als Palmer den musikalischen Spagat beherrscht wie kaum ein anderer Mainstream-Interpret. Die Frage, ob ihm ein weiteres Mal so herausragende Songs wie „Johnny and Mary“ oder „Looking for Clues“ gelingen, läßt dieses Album allerdings offen.