Robert Wyatt – Nothing Can Stop Us
Robert Wyatt gehört zu den sperrigsten Persönlichkeiten der Rock-Musik, ein Querkopf, der seit einigen Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist. NOTHING CAN STOP US ist das vierte Solo-Album des ehemaligen Mitgliedes von Soft Machine, das erste seit sieben Jahren. Was kann Robert Wyatt (und uns) nicht stoppen? Nun, es sind die politische Großwetterlage und die derzeitigen musikalischen Moden. Erfüllt von einem radikalen Humanismus und einer universellen musikalischen Bildung, serviert uns Wyatt zehn Songs, die zusammengenommen ein Konzeptalbum bilden. Dabei stammt nur „Born Again Cretin“, das stark an die PET SOUNDS der Beach Boys erinnert, aus seiner eigenen Feder. Er überrascht mit seiner Version des Chic-Titels „At Last I Am Free“; „Caimanera“ dürfte allen unter dem Titel „Guantanamera“ bekannt sein. .Stalin Wasn’t Stallin“, seine letzte Single, läßt das Golden Gate Quartett grüßen. Seite zwei eröffnet Wyatt mit „O Tannenbaum“, aus dem der Texter Jim Connell „Red Flag“ gemacht hat. „Arauco“ wird wie schon „Caimanera“ auf spanisch gesungen, ein chilenisches Lied. Auch „Trade Union“ ist in einer für mich (nicht identifizierbaren) Fremdsprache gesungen. DenAbschluß bildet der Vortrag eines Gedichtes von Peter Blackman: „Stalingrad“. Die Auizählung der Titel deutet die starke Politisierung Robert Wyatts an. Er weiß auf NOTHING CAN STOP US genial mit der Musik der Minderheiten in England umzugehen. Hätte man neben Hannah Charltons einfühlsamen Aufsatz auch noch ein Textblatt beigefügt, gab’s an diesem Album kaum etwas auszusetzen. 5 Wolfgang Welt
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