Robert Wyatt – Shleep :: Schrullig
Robert Wyatt, zauselbärtiger Ex-Soft Machinist und nebenbei Albions letzter Hippie, ist zurück. Und wie: Mit SHLEEP setzt er nicht nur die Reihe großartiger Solo-Alben fort, sondern untermauert seinen Status als – neben dem wohl endgültig abgetauchten Syd Barrett – schrulligstes Genie der englischen Rock-Szene. Leicht hat Wyatt es seinen Fans noch nie gemacht, und so erobert einen auch sein neues Werk erst nach dem dritten, vierten Hördurchgang. Dann aber mit Macht. Die leichtfüßigen Rhythmus-Pattems von „Heaps Of Sheeps“ tragen die Handschrift von Brian Eno, der fragile Jazzrock von „September The Ninth“ hätte prima auf Frank Zappas THE GRAND WAZOO gepaßt, „Maryan“ bietet betörende Kammermusik, „The Duchess“ freie Klänge.“Blues In BobMinor“ gerät zu einer hinreißend-schrägen Hommage an Bob Dylans „Subterranean Homesick Blues“, mit „Free Will And Testament“ gibt es gar eine veritable Ohrwurm-Ballade, die von Paul Wellers Gitarrenspiel veredelt wird. Philip Catherine, Phil Manzanera und der famose Evan Parker an diversen Saxophonen spielen weitere Hauptrollen in diesem versponnen-skurrilen Hörfilm des psychedelischen Catweazle: „Blown by the wind, above the rainclouds, evening starlight“, wie es in „Alien“ so schön wie treffend heißt.
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