Rock Hymnen: das Lexikon
Was das nun wieder soll? Man soll ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen, sagt man. Aber wenn da steht: „Ein Überblick über die wichtigsten Titel, die bahnbrechendsten Alben und fetzigsten Riffs der Rockmusik“, dann, sagt man auch, ist zumindest Vorsicht geboten. Die fetzigsten Riffs. Aber so muss das wohl enden, wenn Deutsche ein Buch über Rockmusik schreiben. Was zum Vogel eine Rock-Hymne genau sein soll, macht Olaf Benzinger nie so ganz klar, aber Hauptsache, es gibt ein „unverzichtbares Handbuch für jeden Rockfan“ (der Umschlagtext) darüber. Die willkürliche Querbeet-Auswahl der 123 Songs mal dahingestellt – ob Phil Collins, Nirvana, Neil Young, Prince, Sugarhill Gang. Lou Bega (!), Elton John, Led Zeppelin, Eros Ramazzotti oder aber auch Boney M., alle haben sie veritable Rock-Hymnen im Gepäck -wurden hier freilich faktenreiche Texte über ihre Entstehung und Hintergründe zusammengetragen. Die blutleer-buchhalterische – Verzeihung: typisch deutsche – Auseinandersetzung mit dem Sujet (das Zauberwort ist „sachlich“: steht auch aufm Umschlag), die Annäherung an Pop über formale Kriterien und Benzingers Minderbelecktheit in Sachen Punk, HipHop, Dance zeitigen aber einen hölzernen 70er-Jahre-Musikjournalismus, der sich mitunter wie eine Parodie seiner selbst liest; Stichwort: fetzig. Nicht, dass man hier nicht was dazulernen könnte, aber pulsierender Pop ist was anderes. Ein „unverzichtbares Handbuch“ auch.
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