Rooney – Spit & Sweat

„Wir wollen, dass die Rockmusik wieder ein Teil der Popkultur wird“, fordert Robert Carmine, Sänger und Gitarrist des Quintetts Rooney aus Los Angeles, in den Interviewsequenzen des formidablen Konzertmitschnitts SPIT & SWEAT. Und fügt entschieden hinzu: „Was heutzutage als Pop verkauft wird, entspricht definitiv nicht unseren Vorstellungen. „WieThe Strokes setzen Rooney einen Kontrapunkt zum derzeitigen US-Einerlei aus kalkuliertem Nu Metal, Hip-Hop und R&B, tragen die strähnigen Haare in angedeuteten Moptopfrisuren, mögen spitze Cuban-High-Heels-Stiefel und enge Anzüge. Trotz der Retro-Reminiszenzen begreifen sich Rooney nicht nur als Künstler der Gegenwart, sie klingen auch so. Dieser ideologische Ansatz zieht sich durch alle Segmente der DVD: Sei es das mitreißende, komplett aufgezeichnete Gastspiel aus dem Willem In-Club in L. A. mit der brandneuen Non-Album-Track-Hymne „Paralysed“, seien es die fantasievollen Videoclips „If It Were Up To Me“, „Blueside“, „I’m Shakin“ und „Popstars“ oder auch ein schreiend komischer, zehnminütiger Studioreport zwischen Doku-Soap und Sit-Comedy im Stil der Monkees. Zu spüren ist in den zeitlos-knappen Pop-Vignetten zwischen Garage, Beat, Punk und NewWave die Wut über die Abzockermentalität einer Britney Spears oder Christina Aguilera mit ihren synthetischen Industrieprodukten, die unschuldige Teenagerohren verderben, bevor die überhaupt an essenziellere Popkost gewöhnt sind. Mit dieser traurigen Tatsache rechnen Rooney vor allem im Repertoire-Klassiker „Popstars“ ab, wo sie die beiden Grazien und andere Auswüchse des US-Showbiz als „the killers of rock’n’roll“ bezeichnen.

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