Rufus Wainwright – Rufus Wainwright

Seine Eltern müssen ihm das Talent in die Wiege gelegt haben: Rufus ist der Sproß des Singer/Songwriter-Paars Loudon Wainwright III und Kate McGarrigle. Das allein hätte eigentlich schon für Qualität gebürgt, doch Rufus setzt dem mit einer brillanten Studio-Band noch die Krone auf. Keyboarder Benmont Tench, Trommler Jim Keltner und der Arrangeur Van Dyke Parks bilden die perfekte Mannschaft für eigenwilligen Folk-Swing in der Nachfolge von Dr. John und natürlich Papa Loudon. Rufus Wainwright spielt dazu ein rollendes Jazz-Piano und singt mit seiner kippeligen Stimme, irgendwo zwischen Donovan und Jeff Buckley. Dieser Vergleich mögen nach hippiesker Retro-Mentalität klingen, ist aber nicht so gemeint. Rufus, der schon als sechsjähriger Knirps auf dem Klavier zu klimpern begann, entwickelt auf seinem Debüt eine in dieser Form noch kaum gehörte Pop-Spielart. Seine Songs haben nämlich mehr mit Musical-Swing und Tanzorchester-Eleganz zu tun als mit Folk-Gezupfe oder straight geklopften Rock-Beats. Jeder Ton beweist, daß da nicht ein ungeduldiger Youngster Starallüren hat, sondern ein mit beeindruckender Reife gesegneter Songwriter seinen eigenen Weg verfolgt. Da verzeiht man es ohne weiteres, daß sich Wainwright Junior auch mal in einer Sackgasse verirrt und seine nölige Stimme nach 50 Minuten doch etwas auf die Nerven gehen kann.