Rufus Wainwriqht – All I Want
Die Nachkommenschaft aus Künstlerehen hat es schwer. Tritt sie in die Fußstapfen des/der Erzeuger(s), unterstellt man gerne, Mama oder Papa nicht ansatzweise gerecht zu werden oder ihnen schlicht nachzueifern und diese mehr oder weniger schamlos zu kopieren. Haben sie schließlich doch durch Eigenständigkeit Erfolg, sei das ja auch kein Wunder, da man ja schon einen bekannten Namen trage und das Vitamin B bereits in der Wiege gespritzt bekam. Rufus Wainwright, Sprößling des kultigen Folk-Poeten Loudon Wainwright III und Kate, der noch kultigeren Hälfte der McGarrigle-Schwestern, kann in den vergangenen sieben Jahren immerhin auf vier grandios-zeitlose Singer/Songwriter-Alben. eine nicht unerhebliche Affinität zu illegalen Stimulanzien inklusive anschließendem Entzug, ein unermessliches Faible für plüschige Opern und die immer malwieder gern durchbrechende Tendenz zu manischen Depressionen zurückblicken. Dem entgegen steht die Tatsache, dass Pop-Piano-Dramatiker Sir Elton John den reichlich talentierten Kanadier mit den Worten „I don’t think there is a better songwriter on the planet“ adelt, Jake Shears von den Scissor Sisters angesichts des unglaublichen Wainwrightschen OEuvres sich grübelnd fragt, „warum er sich selbst überhaupt noch die Mühe macht“, und der rasant gealterte Pet Shop Boy Neil Tennant ganz neidisch wird, wenn er an den schnuckeligen Rufus denkt. Zumindest manifestiert sich das als ein ungefähres Resümee nach dem Genuß des filmisch packend erzählten Doku-Porträts All I Want sowie zahlreicher Konzertmitschnitte, Studio-Sessions, Videoclips und eines nagelneuen Songs namens „The Maker Makes“. Die recht schlicht aufgemachte DVD hinterläßt den Eindruck, einen wirklich außergewöhnlichen Künstler kennengelernt zu haben.
www.rufuswainwright.com
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