Russ Tolman – New Quadraphonic Highway

Wenn’s auf dem Saturn eine Autobahn gibt, dann ist’s gewiss diese: ein NEW OUADRA-PHONIC HIGHWAY. Und RussTolman wäre der „Gram Parsons from outer space“. Wo der „Grievous Angel“ zwischen 1967 und 1973 (weitgehend unbeachtet und leider erst posthum einigermaßen adäquat gewürdigt) visionär Appalachen-Ahnen und Woodstock-Generation im „Cosmic Country“ zusammenführte, versucht sich heutzutage der „No Depression“-Pionier der Achtziger (erinnert sich noch jemand an True West?) an „Cosmic American Music“, einem fürwahr großen (und fürwahr nichtssagenden) Begriff. Das hört sich dann mit all diesem Gefiepse und Gezirpe und Geknarze aus dem guten alten Moog-Synthesizer, dem überaus rustikalen Swing des Banjos, dem Heulen der Pedalsteel-Gitarre und dem polternden Schlagwerk an, als würden Steve Miller zu FLY UKE AN EAGLE-Zeiten und Kurt Wagners Lambchop Seit‘ an Seit‘ mit Dillard & Clark eine „Pickin‘ On Smokey Robinson“-Platte einspielen. War ein bisschen viel jetzt, gell? Darum nochmal ganz langsam zum Mitschreiben: Hier hat’s Pop, Country, Bluegrass, Soul und Rock samt einer Prise Psychedelia, und all dies drängt sich einem oft genug gleichzeitig in den Gehörgang. Ein paar semi-prominente Gäste waren beteiligt, ansonsten, so erfahren wir, sind „all sounds created, bought, rented or stolen by Russ Tolman“. Und so klingt’s denn auch: spinnert, spannend und mindestens so spaßig wie na, wie Cruisen auf dem Saturn.