Secret Machines – Secret Machines

Dieses Album, ihr drittes, wird das Fanlager des Trios aus Dallas spalten. Es ist ihr erstes ohne Gründungsmitglied, Genialgitarrist und Sängerbruder Benjamin Curtis. Kann eine solche Platte überhaupt als offizielles Werk der Machines akzeptiert werden? Noch dazu, wenn Neugitarrist Phil E. Karnats gleich eine solche Bedeutung zugestanden wird, dass er als Reiseführer die Band noch unter den Tiefgang ihres düsteren Debüts locken darf? Zumal Karnats Bandstatus hochumstritten ist: Es heißt, Curtis würde von einem ganzen Kreis sich rhythmisch abwechselnder, befreundeter Gitarristen ersetzt werden; Karnats wäre demnach nureine Interimslösung. Vordem Urteil gilt es zwei Umstände zu bedenken. Erstens: Nach Aussagen von Brandon Curtis hat die Band schon immer mit der dunklen Seite geliebäugelt. Zweitens: Was zählt, ist das Ergebnis, nicht die Voraussetzung-. Und das tonnenschwere Ergebnis würgt die zweifelnden Stimmen ab: wuchtige Stoner-Riffs, apokalyptische Krautrock-Arpeggien, stampfende Industrial-Samples und eine selbstverständliche Autorität, die Led Zeppelin vor dem geistigen Auge aufmarschieren lässt. Brandons sanfter Gesang und die vielen hymnischen Hooklines stellen den Ausgleich zum Druck dieser Platte her. Vergleiche mit My ßloody Valentine sind durchaus angebracht. Und das muss als Lob doch wohl genügen. Nein? Na gut: In gar nicht mal so wenigen Momenten erreicht das Album sogar die Raserei von The Whos „I Can See For Miles“ und die Eindringlichkeit von Bowies „Warszawa“. So, jetzt ist aber gut.

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