Seu Jorge – Carolina

Mit der Gruppe Farofa Carioca landete der Sänger aus Rio De Janeiro vor zwei Jahren den Underground-Hit „Moro No Brasil“ („Ich lebe in Brasilien „), eine ebenso groovige wie kritische Bestandsaufnahme zur 500-Jahrfeier des Tropenlandes. Mika Kaurismäki erkor das Stück zum Titelthema seines Dokustreifzugs durch den Musikdschungel seiner Wahlheimat. Doch für den finnischen Regisseur war Seu Jorge weit mehr als nur ein Stichwortgeber. Im Film beeindruckt der 25-jährige Afro-Brasilianer, der es vom elternlosen Straßenkind zum musikalischen Tausendsassa gebracht hat, mit einer Liveshow, bei der er sein Publikum auch mit verbalen Attacken gegen das korrupte System zu unterhalten weiß. Ausgerechnet diese Parade-Nummer fehlt auf seinem internationalen Debüt CAROLINA. Was allerdings durch die stilistische Vielfalt des Albums wett gemacht wird. Dabei können jedoch weder das funkige „Mangueira“ noch der Reggae „Hagua“ davon ablenken, dass Jorges Herz für den Samba schlägt.

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