Shackleton :: Fabric 55
Fabric/Rough Trade
Im Jahr zwei nach Skull Disco präsentiert Shackleton uns sein Dubstep-Mixtape als Soundtrack für den Weltuntergang.
Pünktlich zum Start seines neuen Labels darf Sam Shackleton die 55. Ausgabe der Fabric-Mix-CD-Reihe bestreiten. Und wie schon bei seinem Busenfreund Ricardo Villalobos auf Fabric 36 basiert der Mix zu 100 Prozent auf eigenen Tracks, ist also kein klassisches DJ-Set. Shackletons stattlicher Backkatalog erlaubt da mittlerweile so einiges, ob Klassiker des mittlerweile eingestampften Skull-Disco-Labels („Death Is Not Final“, „Hypno Angel“), die Highlights von seinem unfassbaren 2009er-Album Three EPs („Moon Over Joseph’s Burial“, „Negative Thoughts“) oder massig bislang unveröffentliches Material. Seinem wahnsinnigen Stil ist er stets treu geblieben. Als hätte er sein Studio auf einem alten Indianerfriedhof errichtet, kleiden sich die beinahe beängstigenden Tribal-Drums in hallende Klagelieder, bestehend aus nervösen, verunstalteten Vocalschnipseln. Shackleton versteht es wie kein Zweiter, post-apokalyptische Percussions im Trommelfell des Hörers wüten zu lassen, ihn konsterniert aber nie überfordert zurückzulassen. Die Quintessenz Shackletons bisherigen Schaffens als subbassgetriebenes Himmelfahrtskommando. Das wird alles so zwingend und faszinierend formuliert, dass zwischen offenen Mündern und tanzenden Füßen kaum Optionen bleiben. Bemerkenswert.
Christopher Hunold
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