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Shake The Shudder

Warp/Rough Trade (VÖ: 19.5.)

Das US-Kollektiv führt die Mutanten-­Disco in den Großraum, aber immerhin die Kuhglocke bleibt in der Garage.

Im Zeitalter der ewigen Retromania ist die größte Währung nicht mehr, neu zu sein. Sondern wieder oder noch da zu sein. !!! begannen ihren Weg bereits Ende der 90er-Jahre, das Postpunk- und Mutant-Disco-Revival war gerade erst gestartet. Zügig siedelte das ursprünglich kalifornische Kollektiv um Nic Offer nach New York über und entwickelte sich zur hedonistischen Replik auf das Zeug auf James Murphys DFA Records. Dass die Truppe mit der Aussprechaufforderung Chk Chk Chk überhaupt 20 Jahre durchgehalten hat, ist aller Ehren Wert, zumal sie beständig für die großen Festivalbühnen gebucht wird, wenn draußen der Nachmittag in den Abend übergeht und das Gitarrenpublikum tanzen will. Das Geschäftsmodell funktioniert also weiterhin, auch wenn die Alben zuletzt kaum neue Akzente setzten.

SHAKE THE SHUDDER hat in dieser Hinsicht jedoch etwas zu bieten. Tracks wie „The One 2“ und „Dancing Is The Best Revenge“ führen die Mutant-Disco in den Großraum, die Kuhglocke bleibt in der Garage, stattdessen übernehmen am Soul geschulte Sängerinnen die Refrains: Die drei Ausrufezeichen in der Eurodisco! „NRGQ“ klingt wie der serbische Beitrag zum Eurovision Song Contest, „Throttle Service“ bringt Hippie-Chöre in den Mix. Später schleichen sich ein paar Routinen ein, das Pumpen von „Throw Yourself In The River“ zum Beispiel kennt unser Körper noch vom 2004er-Meisterwerk LOUDEN UP NOW. Nur dass ihm damals das Hüpfen noch deutlich leichter fiel.

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