Shivaree – Tainted Love: Mating Calls And Fight Songs

Falls es jemand noch nicht bemerkt haben sollte: Ambrosia Parsley ist die etwas andere Songschreiberin. Das erste Shivaree-Album hieß I Oughtta Give You A Shot In The Head For Making Me Live In This Dump und enthielt die Kompositionen „Daring Lousy Guy“, „Pimp‘ und „Idiot Waltz“. Jetzt posiert die streitlustige Dame auf einem Pressefoto schwanger mit Drink und Fluppe in der Hand. Nicht nur so aus Spaß. Sie ist Raucherin,tatsächlich Mutter geworden und hat davon inspiriert ein Coveralbum gemacht, das so ziemlich das Gegenstück zum auch sehr guten von Robert Plant und Alison Krauss darstellt. Während es bei den beiden Ikonen schön brav und platonisch bleibt, stürzt sich Parsley mit ihrer Band Hals über Kopf in das Reich der Flegelei. Ständig geht es um Körperlichkeit und Fleischeslust. Nie hält sich Ambrosia Parsley mit ihrer Songauswahl zudem an das, was man von einer Interpretin im alternativen Country-Segment erwartet. Mit „Don’t Stop Til You Get Enough“ von Michael Jackson oder „Cold Blooded“ von Rick James durfte man wahrlich nicht rechnen. Wie Frau Petersilie es überhaupt mag, Tracks von Personen mit dubiosem Ruf zu covern. Über Phil Spector, R. Kelly, Gary Glitter und Mötley Crüe hat man schon die dollsten Sachen gelesen. Dass sie aber Frauenschläger Ike Turner und Frauentotschläger Spade Cooley etwas abgewinnen kann, ist aus weiblicher Perspektive betrachtet sicher bemerkenswert. Mit ihrer von unzähligen Barbesuchen geschmirgelten Stimme und reduzierten Soulcountrybluesfunkchansonarrangements macht sie laszive Musik fürs Gemach und die Zeit danach. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen.

www.shivaree.com