Sigur Rós

ÁTTA

BMG (VÖ: 16.6.)

Kosmisches Pluckern, sanftes Pochen, große Flächen: Island-Ambient.

Man darf annehmen, dass Sigur Rós auf der Kippe standen. Seit 2018 ist der Drummer nicht mehr mit dabei, gegen ihn gab es Vorwürfe wegen sexueller Belästigung. Bereits 2013, zur Veröffentlichung des bislang letzten Albums KVEIKUR, war Keyboarder Kjartan Sveinsson ausgestiegen. Blieben Sänger Jónsi und Bassist Georg Hólm, aber Sigur Rós als Duo? Kaum vorstellbar. Dann kehrte Sveinsson zurück – und mit ihm die Inspiration für ÁTTA, isländisch für acht, denn: Es ist das achte Album der Band.

War KVEIKUR von einer gewissen Aggressivität geprägt, klingt ÁTTA wie eine kosmische Fläche

War KVEIKUR von einer gewissen Aggressivität geprägt (aggressiv im Sinne von: schmeißen mit Wattebäuschen), klingt ÁTTA wie eine kosmische Fläche. Passend zum Personal nimmt das Keyboard viel Platz ein, Drums gibt es kaum. Orchester und Bläser sind für besondere Dynamiken verantwortlich, Sänger Jónsi für diese ureigenen Sigur-Rós-Momente, die keine andere Gruppe hinbekommt.

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Auffällig sind die vielen Miniatursounds unter der Oberfläche, ein gewisser Ambient-Einfluss ist zu vernehmen, vieles erinnert an die Arbeiten des 2018 verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson. Was ÁTTA auch bietet: Pop. Das sanft pochende „Gold“ kann man als Modern-Dream-Pop-Ballade hören – ab damit auf die „Am Ende des Regenbogens“-Playlist.

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