Siouxsie & The Banshees – The Best Of Siouxsie & The Banshees

The Best Of Siouxsie & The Banshees? Nicht ganz. Dazu klammert die 15 Song starke Compilation im schicken Schwarzweiß-Design zu viele Klassiker aus. Gerade die frühen Singles der Band, die in ihrer subversiven Radikalität für Aufsehen und Unruhe nicht nur in der Londoner Punk-Szene sorgten. Sowohl „The Staircase (Mystery)“ als auch die beiden Nachfolge-45er „Playground Twist“ und „Mittageisen“ sowie diverse, im Booklet ausdrücklich erwähnte B-Seiten-Raritäten glänzen durch Abwesenheit. Kein Wunder, ist diese Sammlung nichts anderes, als die Standard-Ausgabe der einstmals wesentlich üppiger besetzten zweiteiligen Greatest Hits-Anthologie Once Upon A Time bzw. Twice Upon A Time. Damit schrumpft die Songkollektion der ersten weiblichen Punk/Wave-Ikone zu einer auf wenige Hits reduzierten achtziger-Jahre-Nostalgieschau im Stil von Oliver Geissens unsäglichem RTL-Samstagabend-Renner. Das hat Siouxsie Sioux, die maßlos Marc Bolan von T. Rex verehrte, den Sex Pistols mit ein paar verächtlich im britischen TV geschnaubten „Fuck You’s“ ihre Anerkennung aussprach und die Malcolm McLaren und seiner damaligen Gespielin, Modeschöpferin Vivienne Westwood, dank ihrer Modelmaße und pechschwarz-gefärbten Haarkreationen die Taschen füllte, nicht verdient. Wenigstens finden sich mit postpsychedelischen Perlen wie „Hong Kong Garden“, „Happy House“, „Christine“ , „Spellbound“ und „Arabian Knight“ zumindest einige Klassiker. Ärgerlich: Die in der limitierten Auflage als Bonus-CD beigepackten neun aufgeblasenen 80er Maxi-Remixe – pompös-elektronischer Quatsch, der jegliche Subtilität vermissen lässt.

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