Small Faces – Ogdens‘ Nut Gone Flake

on der Erfindung der CD bis zur getreuen Transformation der Originalklänge von OGDENS-NUT GONE FLAKE in digitale Dimensionen dauerte es Knapp zwanzig Jahre. Spät dürfen die Puristen doch noch jubeln: Erstmals seit Aufkommen der Silberlinge verschmelzen „Afterglow“ und „Long Agos And Worlds Apart“ so harmonisch miteinander, wies einst Steve Marriott und Ronnie Lane erdachten, und tönt „Song Of A Baker“ wieder im spektakulärsten Ur-Stereo. Dass eines der besten Alben aller Zeiten obendrein im (miniaturisierten) authentischen tabaksdosenrunden Klapp-Cover vorliegt, erfreut umso mehr. 1967 begaben sich die Small Faces samt Frauen, Freundinnen und Hunden für eine Woche auf fröhliche Flussfahrt, amüsierten sich nach allen Regeln des Rock’n’Roll und verschwanden hinterher (ohne Gesellschaft] für neun Monate im Studio. Als sie es im Frühjahr 1968 mit OGDENS‘ NUT GONE FLAKE unterm Arm verließen, trugen sie das Destillat der späten Sixties bei sich. Alles war in musikalischer Hinsicht erlaubt und möglich, ein psychedelisch waberndes Instrumental zum Albumauftakt, köstlichste Klang-Collagen am laufenden Band, sphärischer Orgelhall, dampfwalzenschwere bis blumige Gitarren und begnadetes Songwriting am obersten Limit. Und natürlich das, was die Vier „die andere Seite“ nannten. Das war jene die komplette B-Seite des Albums einnehmende Musical-Story über „Happiness Stan“, der bekanntlich auf der Suche nach der zweiten Hälfte des Mondes war. Traumwandlerisch flanierten Lane, Marriott, McLagan und Jones im absoluten Zenit ihrer Kreativität, durch keinerlei Gezänk oder karrierestrategische Plänkelei gestört, und schüttelten Rockpreziosen für die Ewigkeit ä la „LazySunday“, „Rollin‘ Over“ und „Mad John“ nur so aus ihren kleinen Fingern. Zeitgleich mit dem Prager Frühling verbreitete OGDENS‘ NUT GONE FLAKE auf seine Art die Hoffnung auf eine schönere Welt.

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