Soft Machine – Spaced
Ein ganz besonders kurioses Fundstück wurde kürzlich im eingestaubten Regal eines Londoner Studioarchivs entdeckt: Soft Machines Soundtrack zu einer multimedialen Performance, bei der Tänzer in Oktopus-Gummi-Kostümen steckten und groteske Skulpturen sowie Obeliske bewegungsavantgardistisch umgarnten. Seine Premiere feierte das Spektakel 1968 im Roundhouse, wurde nach einer Woche allerdings schon wieder abgesetzt. Das war selbst den LSD-getränkten Blumenkindern aus Chelsea und Notting Hill Gate zuviel. Ursprünglich sollten die noch abstrakter als sonst tönenden, wenig formalen Klangcollagen der an sich schon experimentiergewagten Konzeptualisten auch auf den Markt kommen, wurden dann aber vergessen. Ein Kult, wie um den ROLLING STONES ROCK’N’ROLL CIRCUS bildete sich zwar nicht, aber die acht langen Improvisationen, die ohne den nörglerischen Band-Outdrop Kevin Ayers in der Besetzung mit Robert Wyatt, Mike Ratledge und den Hopper-Brüdern entstanden, lohnen die Neuentdeckung auf jeden Fall. Viele dieser freien Soundstrukturen wanderten schließlich als Work-In-Progress auf das superbe SOFT MACHINE III-Album.
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