Soul 2

Eine hochtoupierte Supercheese-Diana Ross, ein schelmischer Marvin Gaye, ein konzentriert intonierender Smokey Robinson, sein „seriös“ posierender Little Stevic Wonder — Ikonen eines amerikanischen Traums mit Namen „Motown“. Die erste von Schwarzen kontrollierte Plattenfirma, die auch den weißen Massenmarkt erobern konnte, ist das Lebenswerk eines Mannes: Berry Gordy wollte sich den Weg zu Geld, Ruhm und Anerkennung zunächst mit Boxhandschuhen freikämpfen, bis er als Songschreiber für seinen Ex-Ringkontrahenten JackieWilson im Musik-Biz reüssierte.

Für seine Künstler, die er mit strenger Hand führte, war Gordy eine übermächtige Vater-Figur; für die vielen Ghetto-Kids, die seine Studios stürmten, fast schon ein Magier, in dessen Händen es lag, aus ihren Popstar-Träumen harte Dollars zu machen. In WHERE DID OUR LOVE GO (bislang nur in der amerikanischen Originalausgabe erhältlich) erzählt Nelson George die Motown-Story von den bescheidenen Anfängen bis zum 25jährigen Firmenjubiläum im letzten Jahr: eine Geschichte von Glanz und Gloria, aber auch von ausgefuchsten Geschäften und bitteren, menschlichen Enttäuschungen.

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