Soul Coughing – El Oso

Nichts dagegen: Jedem sein persönliches Soul Coughing-Erlebnis! Wer sich allerdings nach RUBY VROOM und IRRESISTIBLE BLISS schon zum dritten Mal mit Soul Coughing beschäftigt, wird sich so dies und das fragen. Zum Beispiel: Was unterscheidet Soul Coughing III vom demnächst kommenden Film „Terminator III“? In beiden Fällen war die Ursprungsidee bestechend. Hier klopft das Schlagwerk in knalligen Dosensound HipHop-Grooves, es pumpt und bläht der Standbaß und zwischen schrägen Gitarrenlicks und Samplinggimmicks quengelt und dehnt M. Doughty seine Westentaschen-Beatniklyriks. Dort jagt Arnie oder wird gejagt – gewaltige Explosionen, Up-to-date-Tricktechnik und vor allem viel Tempo. Die Reduzierung auf das Wesentliche also: Parallelen allenthalben. Hier ist die Vorführung vor allem live zu empfehlen, Soul Coughing zappeln einem fiese Muskelkater in die schweißnassen Schenkel. Dort geht auch nichts ohne Breitwandformat und ausreichende Lautstärke – so richtig läßt’s sich nur im Lichtspieltheater terminieren. CD und TV kacken ab. Wenn sich nun an der neuen Zwölf-Song-Sammlung der New Yorker Künstlercombo eigentlich nur die dichtere Atmosphäre und das trickreichere, weniger collagenhafte Sampling belobigen lassen, ist das aber eben auch nichts anderes, als wenn ein berauschter Kinokonsument blubbert: „Vor allem die Tricks im neuen ‚Terminator‘ waren ja wieder mal klasse!“