Alex Kapranos, Stimme von Franz Ferdinand und ein Mann von tadelloser Eleganz, schrieb während der letzten Fahrt um die Welt eine Kolumne für die englische Tageszeitung „The Guardian“. Darin ging’s ums Essen. Nicht unbedingt das gute, immer aber das interessante Essen. Seine Depeschen sind für dieses charmante Bändchen von Andrew Knowles, dem Tourkeyboarder der Band, mit putzigen Zeichnungen versehen worden. Einen Popstar, der über seine Edelhäppchen schwärmt – brauchen wir das? Ausdrücklich: Yes, please! Als Ex-Koch kennt sich Kapranos bestens aus in den Subtilitäten der Gastronomie, und als verwegener Abenteurer ist er sich für keine Schauer-Cuisine zu schade. Seine Storys sind manchmal zum Schreien lustig [etwa wenn vor dem Pariser Straßencafe eine Taube just dann ptattgefahren wird, als Alex seinen Salade de gesiers serviert bekommt], manchmal spannend [wenn er in Osaka den möglicherweise tödlichen Fugu-Fisch bestellt]. Ungewöhnliche Gaumengefühle sind für ihn kein schreiberisches Hindernis – beim „erfrischenden“ Schweißausbruch in Korea, als er seinen Kimchi kaut, sind wir hautnah dabei. Ein amüsantes Reisebuch, ein enthusiastischer Gaumentrip und eines der originellsten Bücher über das Leben in einer Band.

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