Spacehog – The Chinese Album
Mit dem Post-Grunge-Pop ihres Debüts RESIDENT ALIEN konnte die britische Band vor allem in den USA für Furore sorgen. Jetzt streben Spacehog nach Weltgeltung, und zwar mit Pauken und Trompeten. Die kosmopolitischen Insulaner haben ein üppig orchestriertes und mit unzähligen überdrehten Gags angereichertes Pop-Rock-Kontrastprogramm ausgetüftelt. Da tauchen Galeerenchöre auf, da trällert eine Operndiva oder trudelt der Rhythmus ausgelassen im Walzertakt. Diese Versatzstücke erinnern an die 70er Jahre, als Bands wie die Tubes, Queen und die Rocky-Horror-Picture-Show-Akteure mit Show-Allüren und Glam-Geist über Konventionen herfielen. Und bei aller Theatralik kommt Pop-Gefühl keineswegs zu kurz. Den Opener „One Of These Days“ ziert ein Drumloop, „Lucy’s Shoes“ ist ein schönes Steely-Dan-Plagiat, in „Almond Kisses“ regiert der Reggae und „Beautiful Girl“empfiehlt sich als emphatische Ballade im Radiohead-Stil. Mit THE CHINESE ALBUM haben sich Spacehog gegenüber ihrem Debüt um 200 Prozent gesteigert. Ihr Witz und der Mut zu Abseitigkeiten sind einmalig und machen allen verbiesterten Rock-Ritualen den Garaus.
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