Spermbirds
Family Values
Neues aus K-Town, wie Kaiserslautern von denen genannt wird, die dort aufwachsen müssen. Diesmal kommt die Nachricht ausnahmsweise nicht vom heimischen FCK, sondern von der zweiten großen Institution aus der Stadt Barbarossas: den Spermbirds, die nach dem letztjährigen SHIT FOR SÄLE schon wieder eine CD vorlegen – FAMILY VALUES. Seit zwölf Jahren gibt es die Spermbirds nun schon. Leider sind sie auch bei ihrer siebten Scheibe wieder mal ganz vorn mit dabei im Wettbewerb um das geschmackloseste Cover des Jahres (es zeigt den mit einer Mischung aus mutierter Ratte und Fledermaus bemalten Bauch einer Schwangeren). Was drinnen steckt, macht da einen weitaus besseren Eindruck: Hardcore von der verschärften Sorte, gut produziert, mit dem einen oder anderen Spezialeffekt aus der Trickkiste geschmückt, und immer gut im Tempo. Die Band hat ihren Stil konsequent weiterentwickelt, pflegt zeitweilig einen wuchtigen und schweren Breitwand-Sound ä la Heimet, dann geht wieder fröhlich der Punk ab. Sänger Ken Haus zeigt, daß er wirr-verschrobene Texte krähen kann wie ein Herr Raznor. In der zweiten Hälfte der CD läßt der Druck zwar etwas nach, doch K-Town kann trotzdem stolz sein auf seine Spermbirds: Mit Platten wie FAMILY VALUES ist es für 44 Minuten und 13 Sekunden eine echte Hardcore-Großstadt.