Spider Murphy Gang – Scharf wia Peperoni

Die Spiders sind inzwischen hierzulande Stars. Und Stars dürfen alles. Auch sich ändern. Früher stürmte Gitarrist Bamy in kleinen Clubs mit einem extralangen Kabel über Tische und Bänke, heute spielt man in der Olympiahalle. Früher nahm man sich den „Jailhouse Rock“ zum Vorbild und spielte fetzigen, ironischen bayerischen Rock n‘ Roll, heute werden die anspruchsvollen Bläserarrangements von Willy Ray Ingram beigesteuert. Uns sie meinen, sie müßten aus dem Verbot des Peter Tosh-Konzerts den Schluß ziehen:

„Und seit der Zeit müaß ma in München unsern Reggae selber spuin“ Wirklich?

Nichts gegen Veränderungen, aber manchen Grundsätzen sollte man schon treu bleiben. So klagt Günther Sigl: „I woit doch eigentlich koa Schnuizn schreibn/ ja i hob gsagt, des laß i liaba bleibn“.

Sprach’s – und singt eine, „Woaß da Deife“ warum.

Aber das geht ja noch. Peinsamer wird es da schon, wenn Schlagzeuger Franz Trojan nun auch seine DDR-Tour-Erfahrungen als Ballade zum Besten gibt und sich darüber beschwert, daß sein Flirt mit dem „Mädchen drüben“ angeblich vom Stasi bespitzelt wurde.

Genug der negativen Seiten. SCHARF WIA PEPERONI hat auch Highlights. Guten, unprätentiösen Slang-Rock ’n‘ Roll kann man auf den Titeln „Moni Moni Moni“, „Sch-Bum“ und vor allem „Laß de Kinder doch Rock n‘ Roll“ hören. Knallige Feten-Tanzmusik mit Schmiß, nach wie vor die Stärke der Spider Murphy Gang.