Sport – Unter den Wolken

Jawoll! Mit so einem amtlichen Schmetterriff hat schon lange, lange keine Platte aus dem hiesigen Lande mehr eröffnet. Gar je überhaupt? Der die Gitarrenbestie zu bändigen versuchende Song auf Unter den Wolken heißt jedenfalls nicht umsonst „Gehirnerschütterung“. Und wohl jeder andere Sänger hätte der Versuchung nicht widerstanden, da noch ordentlich drüberzuplärren. Nicht so Felix Müller (in seinem Parallelleben Multiinstrumentalist bei Kante). Der verlässt sich

auf die Wucht seiner Worte und vermeidet mit der so gewonnenen erhabenen Lässigkeit die Schulbuchhysterie Madsens. Wenn das gänzliche Verschwinden seiner Stimme im abschließenden, verstandraubenden Titelstück erst spät auffällt, so ist das keine negative Kritik, sondern unbewusstes Lob an die umfassende Stimmigkeit dieser lauten Platte, in deren Zwischenräume auch immer der Pop lauert: am deutlichsten in „Der Schmerz“-einem Song, der dich über stachliges Strophengestrüpp auf die vermeintlich sanfte Refrainsommerwiese und im Outro dann doch noch nah an den Rand eines endlos tiefen Kraters führt, hinter dem allerdings schon die mutterbauchwarme Sonne aufgeht. VÖ:25.7.

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