Stabbing Westward – Stabbing Westward :: Hardrock

Genau hier könnte sie stattfinden, die Renovatur des Rock ’n‘ Roll! Unwiderstehliche Kadenzen werden von surrealen, martialischen Pressen in die Gehörgänge geballt. Tieftöne walken den Darmtrakt durch. Gitarrenlaufe treiben den Rhythmus vor sich her. Sänger Christopher Hall singt und wirkt so gereizt, als hätte ihm jemand das Mikro klauen wollen – und verzagt im nächsten Moment in Würde an zwischenmenschlichen Verlusten. Die Wiege dieser tröstlichen Klänge steht in Chicago. Die Hebammen und zugleich Väter heißen Stabbing Westward, und Stabbing Westward betitelt ist auch das vierte Album der fiebrigen Mitt-Twens. Allein mit dem Song „High“ tun die Fünf mehr für die Rockmusik, als, sagen wir mal, Joe C. (vollständiger Name ist der Redaktion bekannt) mit seinen gesammelten Werken: Aus finsterstem Verlies rumort der Bass, diamantharte Riffs zerfetzen den Mainstream, knüppelharte Drums verpassen ihm den Rest, atemlose Vocals künden von schlimmen Dingen. Vom gleichen dramatischen Kaliber ist das gesamte Opus. Für „The Only Thing“ hätte James Hetfield auf der Stelle die San Franciscoer Symphoniker eingetauscht. Mindblowing! (efha)

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