Steeleye Span – The Journey

Eine Feier war’s und-der Titel verrät eseine Reise. Am 2. September 1995 fanden sich (fast) alle Mitglieder der – neben Fairport Convention – zweiten wichtigen Folkrock-Institution Albions im Londoner Forum ein, denn ein Jubiläum stand an: 25 Jahre SteeleyeSpan.Ashley Hutchings und Tim Hart, Gay Woods und Maddy Prior, Rick Kemp, der große Martin Carthy und andere ließen in fünf Besetzungen und 26 Songs eine Karriere Revue passieren, die ihre glorreichsten Momente zu ihrem Beginn hatte. „Blackleg Miner“,“LowlandsOf Holland“,“Cold Haily Windy Night“oder“Lark InTheMorning“ galten Kennern Anfang der 70er Jahre als veritable Geniestreiche und haben sich ihren Glanz bis heute bewahrt. Herrlich staubfrei tönt auch, was Steeleye Span Mark III (John Barleycorn“, „All Around My Hat“) mit Tim Hart und Bob Johnson in den Hauptrollen und Mark IV mit Rückkehrer Martin Carthy zu bieten haben. Die deutlich Pop orientierte fünfte Inkarnation fällt dagegen mit weichgespülten Versionen famoser Vorlagen („The Water Is Wide“) ab. Zwei feine Zugaben, darunter ein a capella gesungenes „Rave On“, bilden das furiose Finale. Mag sein, dass ein Projekt wie THE JOURNEY per Definition der Nostalgie verpflichtet ist, oder dass Fairport Conventions CROPREDY BOX, die 1997 unter vergleichbaren Umständen entstanden ist, mehr magische Momente barg. Freunde des Brit-Folks werden gleichwohl ihre helle Freude an dieser 120-minütigen Zeitreise haben. „Calling On Song“. Letzter Aufruf.