Stella – ExtraLife

Das musikalische Umfeld, aus dem Stella kommen, ist die Hamburger Szene, die schon länger ganz selbstverständlich weltläufige Popmusik ohne feste Genrehaftung hervorbringt: So ist Mense Reents (bei Stella Gesang, Schlagzeug und Computer) mit seinem Projekt Egoexpress auch beim THEMENLÄDEN REMIXE-Album der Sterne dabei. Und Sängerin Elena Lange tourte kürzlich mit Schorsch Kamerun durch die bunte Republik. „Ich glaube, Harmonie“, sagte sie in einem Interview, „ist etwas, was es nicht wirklich gibt“. Was es bei Stella gibt, ist aufgekratzte Popmusik in Gegensätzen, smart und radikal. Häuserkampf und Lippenstift, Aufruhr und Stil, Spaß und Revolution, subversiv, und so weiten Spontane Assoziationen zu EXTRALIFE, dem Longplay-Erstling. Elegant, wie Thies Mynther, Mense Reents und Elena Lange die Hau-Ruck-Allianzen zur elektronischen Wiederbelebung der Rockmusik unterlaufen. Das Punk-Shouting des Rrrriot Grrls Elena konterkariert die Housegrooves von „Lower Saxony“. Der Opener „Extra Life“ erinnert an die Zeit, als Manchester-Rave noch frisch war. Und in der manischen Gitarrenpop-Nummer „Ok, Tomorrow I’ll Be Perfect“ treffen Drum ’n‘ Bass-Anleihen auf die B52’s. Ja, bei Stella muß man es als Aufforderung zum Tanzen verstehen, wenn einem ständig der Boden unter den Füßen weggezogen wird.