Stephen Malkmus

Groove Denied

Domino/GoodToGo (VÖ: 15.3.)

Absolut gelungener Electronica-Ausflug, leider nicht so konsequent, wie erhofft.

Die Social-Media-Bürokraten waren natürlich die ersten, die es bemerkten: Am  14. Februar, also am Valentinstag, feierte CROOKED RAIN, CROOKED RAIN seinen 25. Geburtstag. In den Kommentaren unter der Meldung verdeutlichten die Fans, wie wichtig dieses Album für sie war. Eine Gitarrenjugend ohne Pavement? Möglich, aber sinnlos.

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Das gilt auch für eine weitere Rückkehr von Pavement: Die Band wird 30, sie könnte, wie vor fünf Jahren, noch einmal für ein paar Gigs zurückkehren, aber will man das? Lieber tagsüber CROOKED RAIN, CROOKED RAIN hören – und abends dann GROOVE DENIED, Malkmus’ Elektroalbum.

In den frühen 80ern war es gar nicht ungewöhnlich, dass sich Gitarrentypen plötzlich den Synthies und Computern widmeten, Pete Shelley von den Buzzcocks landete auf diese Art mit „Homosapien“ seinen größten Hit, John Foxx wandelte sich vom Bryan Ferry des Punk bei Ultravox! zum Elektro-Hohepriester der Dekade. 

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Malkmus hat diese Platten aufmerksam gehört und die richtigen Schlüsse gezogen: Digitale Rhythmen und lustige Effekte sind nette Gimmicks und eröffnen neue Klangräume, aber der Kern des Ganzen ist und bleibt der Song. „A Bit Wilder“ ist so einer, er klingt wie ein Track genau an der Schnittstelle von Joy Division und New Order. Im Verlauf des Albums lockert Malkmus das Konzept, „Ocean Of Revenge“ klingt mit seiner Jazz-Folk-Struktur wie einer dieser Songs mit den Jicks, was schade ist, denn man verliebt sich doch heftig in den Elektro-Malkmus.