Steve Arrington – The Jammin‘ National Anthem

Unter mindestens einem himmelwärts gereckten Arm macht’s Steve nicht mehr. Diesmal sieht ihm auf dem Cover ein schon fast peinlich genau auf Rassenquerschnitt hin ausgewähltes Kinderquintett zur Seite -— sollen sie mithelfen, aus dieser Welt eine bessere zu machen?

Stand der Vorgänger noch deutlich im Lichte individueller Einkehr („Feel So Real“), so machen sich diesmal verstärkt Missionierungstendenzen breit —- vom rührseligen Durchhänger „Have A Heart“ mit seinen bahnbrechenden Erkenntnissen I „… we’re much too youthconscious“) bis zum energischen „Everybody’s Got To Be Free“-Stomp: Arrington fährt die volle (Moral-)Apostel-Palette.

Das Dumme bzw. Gute ist nur, daß Musik und Gesang selbst über solche Gemeinplätze weitgehend hinwegtröstet. Wer könnte widerstehen, wenn Arrington im stürmischen „Holiday“ mit emphatischem Vocal-Schluckauf das Liebesglück mit seiner Angetrauten preist? Wer ließe sich nicht gern vom verspielten „Teenage Jazz“ verzaubern? Resistenzwillige machen die Probe aufs Exempel …