Steve Miller – Born 2 B Blue

Mit modischen Maßstäben sind Steve Miller und BORN 2 B BLUE nicht mehr zu messen. Unbeeindruckt von Trendsettern, die überall auf der Welt nach originellen und einträglichen Sounds suchen, veröffentlicht Miller ein ganz privates Album. Zehn Jazz-Standards, darunter Klassiker wie „When Sunny Gets Blue“, „God Bless The Child“ oder die Ray-Charles-Nummer „Mary Ann“, lassen den Veteranen des relaxten Mainstream-Rock als ernsthaften Interpreten einer reizvollen, zeitlosen Epoche auftreten.

Natürlich, die smarte „Fly Like An Eagle“-Stimme ist noch da, ebenso die swingende Gitarre. Aber das R&B-Feeling das der junge Miller vor über 20 Jahren in Chicago bei Muddy Waters oder Howlin‘ Wolf einsog, schlägt erst heute überzeugend geläutert durch.

Unterstützt wird Miller nicht nur von Produzent und Keyboarder Ben Sidran, sondern auch von Jazz-Legenden wie Mill Jackson am Vibraphon oder Saxophonist Phil Woods. Ein ruhiges, rundes Album, mit dem Miller geschickt der Gefahr entgeht, sich im Revival-Rausch gealterter Rocker selbst zu plagiieren. (CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)