Steve Vai – Passion And Warfare
Seine Sporen verdiente sich der Gitarrist Steve Vai im Laufe der 80er Jahre bei Frank Zappa und später bei David Lee Roth, mit dem er puren Entertainment-Rock zelebrierte. Seit dem vergangenen Jahr ist der gefragte Sechs-Saiten-Dozent Mitglied bei Whitesnake. Auf seinem zweiten Solo-Album will Vai wohl beweisen, daß er als Gitarrist ungeschlagen in die 90er gestartet ist. Zu diesem Zweck schrammelt er sein gesammeltes stilistisches Repertoire runter, läßt dabei gestandene Hard & Heavy-Licks vom Stapel, fingert gediegene Melodie-Rock-Balladen und streift vage den Jazz-Rock. Den Gesang spart er zugunsten seiner Gitarre aus, die sich auf einem dünnen Teppich aus Tasteninstrumenten, Bass und Schlagzeug breit macht. Auf diese Weise kann Vai seine flirrenden Soli verschnörkeln und sich derart ungestört in den Vordergrund manövrieren, daß jedem Heim- und Hobby-Gitarristen das Herz aufgehen muß. Schade nur, daß er damit auch einen verhängnisvollen Fehler begeht: Der gute Steve schwirrt knapp am Meisterwerk vorbei und begibt sich auf einen Ego-Trip, der wohl nur besessenen Fans gefallen dürfte.
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