Stevie Ray vaughan – Soul To Soul
Blues, das wissen wir, ist musikalisches Urgestein – verwittert, erosionsbeständig, fortschrittsresistent. Den Freunden dieses Genre macht das wenig aus. Man weiß, woran man ist! Bilderstürmerei der Bilderstürmerei willen, würde dem Zwölftakter nur schaden.
Diesen Grundsatz befolgt auch der texanische Sänger und Gitarrist Stevie Ray Vaughan, der – als Stones-Partyknüller und Bowie-Wunderei (Let’s Dance) bekannt geworden – zur großen weißen Hoffnung der schwarzen Spielart hochstilisiert wurde. Kurzum: Soul To Soul bietet nichts Neues, aber das Alte altmeisterlich.
Vaughan und seine 1981 gegründete Band Double Trouble verlassen sich bei den Restaurierungen ganz auf die Expertise von John Hammond, seit Jahrzehnten Reichsverweser amerikanischer Populär-Musik, „Vater“ von Dylan, Franklin u.a. und im übrigen auch Produzent der beiden Vaughan-Vorgänger Texas Flood (1983) und Couldn’t Stand The Weather (1984).
Die Allianz hat sich bewährt, die Rezeptur ebenfalls: klimperndes Tack-Piano, stöhnendes Saxofon, schwelende Orgelzündschnüre, knappe Bläsereinwürfe – und über allem in majestätischem Flug die Vaughan-Gitarre.
Sicher, Stevie Ray hat die alten Meister, vor allem seinen Hendrix, genauestens studiert. Tongebung, Phrasierung, Stops – das alles kennt man. Selbst die fünf Vaughan-Originale – hier im Wechsel mit Material von Willie Dixon, Hank Ballard und Earl King – glaubt man irgendwann schon mal gehört zu haben.
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