Stumpwhoopt – Stumpwhoopt

Ihr habt euch gerade gestritten, über irgendwas. Du bist ausgestiegen, und sie hat dir deinen Rucksack hinterhergeworfen. Nun gehst du diese staubige Straße entlang. Durch endlose Maisfelder, vorbei an Futtersilos und weidenden Schafen. Es bewölkt sich und regnet zwischendurch ein bißchen. Allmählich schwindet der Charme der Landschaft, dein Selbstmitleid verebbt – und du langweilst dich nur noch. Der phlegmatische Folk von Stumpwhoopt gäbe hierfür den passenden Soundtrack ab. Auf STUMPWHOOPT jongliert das Quintett um Gary Hicks mit Country und Blues, Cajun und Bluegrass. Steelguitar, Harmonika und Banjo dürfen nicht fehlen, mit einem Quentchen LoFi wird die nötige Credibility beschworen schließlich messen sich Stumpwhoopt an Größen wie den Jayhawks oder Souled American. Gospel gar und Jazz werden herbeizitiert, doch wahre Begeisterung mag sich nicht einstellen. Was daran liegt, daß unter der spröden Darbietung ein tiefes Loch an Ideenlosigkeit klafft. Denn daß die Cowboys aus Illinois (!) sich nur gelegentlich zu einer Melodie bekennen wollen (nennenswert der trockene Walzer „Beautiful River Creature“), ist eindeutig zu wenig. Dazu gesellt sich Gary Hicks jammerndes Näseln, mit dem er sein Bedauern über zu früh geschlossene Bars und die Verschmutzung des Mississippi Ausdruck verleiht. Diese Combo beweist, daß es schlechten Country auch jenseits von Garth Brooks gibt. Öde und flach wie der mittlere Westen – und so gesehen fast wieder authentisch.