Substyle – On The Rocks

Dem Debüt der Mönchengladbacher mangelt’s noch an Eigenständigkeit.

Gut geklaut ist immer noch besser, als schlecht selbstgemacht. Eine Maxime, mit der das Quintett aus Mönchengladbach nicht einmal schlecht

fährt. Denn was die Herren mit den Gelfrisuren und Dreitagebärten auf ihrem Debüt offerieren, vereint die besseren Momente der 90er: Der Operier „Boiled“ könnte auch von Faith No More stammen, „Coner“ von einem Mittneunziger Marilyn Manson-Epos und „Cravity“ von Therapy?. Wahrlich nicht die schlechtesten Koordinaten, und natürlich darf auch die obligatorische, schmachtende Power-Ballade („Fuse“) nicht fehlen. Nur: warum so offensichtlich? Oas Ganze ist blitzblank produziert – mit opulentem Breitwand-Sound, pulsierenden Elektro-Gooves, Streichern, Stakkato-Gitarren und einem Sänger, der sogar die ganz hohen Töne trifft. Internationaler Sound, internationaler Gesang-das Format stimmt, die Originalität nicht. Dabei könnten Substyle wahrscheinlich ganz anders, sprich besser. Sie müssten nur ihrTalent in eigenständige Songs kleiden. www.vielklang.de