Subway – Subway II SoulJazz/Indigo

Ein weiteres Kapitel für das Buch der Post-Dance-Musik. Wer vielleicht erst mit SUBWAY II auf dieses Duo aus East London aufmerksam wird, sei beruhigt und gewarnt: Sie/er hat nichts verpasst, das 2005er Debüt F.MPTY HEAD muss man nicht haben. Zu sehr gefielen sich Michael Kirkman und Alan James damals in Sound und Melodie ohne Maß und Ziel, wie zwei Kinder, die sich an mittel-old-schooiiger elektronischer Hardware austoben durften. Manches auf diesem Debüt klang gar wie klebriges 90er-Lounge-Zeugs, dessen Revival ja erst noch bevorsteht. Mit Kenntnis von EMI’TY HEAI) wird SUBWAY II allerdings noch eine Spur sensationeller. Kirkman und James schreiben mit ihrem zweiten Album ein weiteres Kapitel für das Buch der zeitgenössischen Post-Dance-Musik, für die sich in jüngster Vergangenheit auch wieder das Warp-Label ins Spiel gebracht hat (Harmonie 313, Clark et al.). Wo sich der gute Krautrock (frühe Kraftwerk, Neu!), wieder für gut befundene europäische Elektronikpioniere (Jean Michel Jarre) und Stilrichtungen (Cosmic Disco) mit den Sound-Erkenntnissen des frühen Techno zu einem flirrenden, hypnotischen Musikstrom vereinen, in dem Klang und Melodie zu ihrem Platz finden. Ein Song („Lowlife“) heißt wie ein Album von New Order, ein anderer („Harmonia“) wie eine deutsche Band, wieder ein anderer („Jupiter“) wie ein Old-School-Synthcsizer. Die machen Musikgeschichte anschaulich, hätten wir früher dazu gesagt.