Sugarray – 14:59 :: Viva Zwei-Moderator Markus Kavka über:
14 Uhr 59: Genau um diese Zeit befand ich mich an jedem Sonntag des Jahres 1982 Bananenweizen saufend im „La Cabana“, Manchings (Oberbayern) bester Dorfdisco. Sonntag nachmittag war da nämlich immer Kindertanz für die unter 16jährigen. Links, rechts, Drehung, Discofox auf Michael Jackson, Righeira, Cazebo und -jetzt festhalten! – „Abracadabra“ von der Steve Miller Band. Gott, wie sind Sugar Ray nur darauf gekommen, gerade das – rückwirkend betrachtet – fieseste Lied der frühen 80er Jahre zu covern? Und auch noch fast originalgetreu nachgespielt, Note für Notel Für die 80er Jahre hatten Sugar Ray ja schon immer ein Faible, „Stand And Deliver“ von Adam & The Ants mußte ja bei ihnen auch schon als Coverversion daran glauben. Das ging ja noch okay, jetzt allerdings erschließt sich mir der Gag nicht mehr so ganz. Aber egal, denn abgesehen davon regiert auf 14:59 durchwegs die Flockigkeit. Nach dem US-Single-Erfolg von „Fly“ (zu finden auf dem letzten Album FLOORED) hat der Onkel von der Plattenfirma unseren vier Helden offenbar gesteckt, daß sie ein bißchen mehr so sonniges Reggaezeugs machen sollen und mit ihren Gitarren nicht mehr so laut rumfuhrwerken dürfen. Und so ist das aktuelle Album sicher die weicheierigste Sugar Ray-Platte bisher, aber auch die sommerlichste. „Every Morning“ etwa ist ein vertonter Cocktail am Strand,“Falls Apart“ ein Sonnenuntergang am Pazifik, naja, „Abracadabra“ ist eine Sünde und der Rest des Albums ist charmantes Tutnichtweh.
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