Eigentlich ist es ja ganz schön frech, gerade mal vier Alben auf dem Buckel zu haben und schon eine Best Of vorzulegen. Doch wer das Trio aus Oxford über die Jahre kennen und lieben gelernt hat, weiß: Danny, Gaz und Micky geht es weniger ums große Geld als um den Spaß an der Musik. Ihnen reicht es, ihren Traum zum Beruf gemacht zu haben, gut davon leben zu können, berühmte Leute zu treffen und genug Bier, Joints und Fans zu haben. Das Ziel haben sie geradezu spielerisch erreicht – mit einer Handvoll großartiger Rock-Hymnen, die so eingängig, so vertraut und doch so originell anmuten, dass man sich ihnen kaum entziehen kann. Sei es wegen der offenkundigen, aber charmanten Anleihen bei Beatles, Kinks, Who, Jam oder Buzzcocks, wegen der herrlich naiven Gute-Laune-Texte, der witzigen Videos oder ihren gekonnten Live-Shows. Das verdeutlichen auch die insgesamt 21 Tracks dieser CD, die mit 71 Minuten Spielzeit wirklich alles umfasst, was Supergrass ausmacht: Die wilden, punkigen Anfänge mit „Caught By The Fuzz“, die kesse Glam-Adaption „Pumping On Your Stereo“, das hedonistische „Alright“, das sphärische „Moving“ und und und. Songs, die mal episch, mal ungestüm und dann wieder richtig eingängig sind – aber immer durch brillante Melodien, rasante Tempi-Wechsel und großartige Ideen glänzen. So ist diese best of denn auch nur ein Appetithappen. Wahlweise auf die bisherigen vier Alben oder auf das, was noch kommen mag. Schließlich liegt das letzte Werk life on other planets schon zwei Jahre zurück. Und die beiden Neuzugänge „Kiss Of Life“ und „Bullet“ klingen gleich so viel reifer, dass die Frage nach dem „wie geht’s weiter“ fast so spannend ist wie das Adressbuch in Dannys Mobiltelefon. Da wimmelt es nämlich von Models und Rockstars. Aber das nur am Rande…