Tahiti 80 – Wallpaper For The Soul
Zurückhaltend, fast scheu beginnen Xavier Boyer und seine Tahiti 80 auf ihrem neuen Album. Der Titelsong ist ein grandioses, atmosphärisches, etwas angejungletes und zugleich positiv-dramatisches Intro, das zu viel erwarten lässt. Genau die richtige Untermalung, um sich den Schneematsch vom Mantel zu klopfen und das feuchte Stück an der Garderobe abzugeben. Denn ab dann groovt es und funkt es, und schon sind wir wieder bei den Zutaten, die den Vorgänger PUZZLE zu dem machten, was einen an eine bessere Zukunft im lockerflockigen Popsegment glauben lassen sollte, wollte, konnte. „1000 Times“ verzückt mit zackigen Bläserarrangements. „The Other Side“ ist rhythmisch versiert und geizt nicht mit Streichern. „Seperate Ways“ und „Get Yourself Together“ sind einfach nur glänzend-beschwingte Easy-Pop-Nummern mit Ohrwurmcharakter. So kann es weitergehen und tut es schließlich auch: Einprägsame Gesangsmelodien allenthalben, immer wieder nette, zum Teil geistreiche Arrangements, feine Gitarrenarbeit, zurückhaltende Elektronik und Song für Song geschmeidig wippende, gar die flotte Socke animierende Beats. Zum Schluss klingt es im angedeuteten Walzertakt mit „Memories Of The Past“ wieder gemächlich, fast beschaulich aus. Während man an der Garderobe seinen – immer noch feuchten – Mantel fordert, schließt sich der Kreis, und es erklingt eine elegante Reprise zum Titelstück, die einen bestens gelaunt in den Schneeregen zurückschickt.
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