Tapes’n Tapes :: Outside

Ibid/Cargo

Das ehemals nächste heiße Indierock-Ding versucht, seine Wurzeln wiederzuentdecken.

Alte Geschichte: Band nimmt in Eigenregie großartiges Debütalbum auf, wird gefeiert und von einem bekannten Label verpflichtet. Band nimmt unter der Regie eines renommierten Produzenten müdes zweites Album auf, wird abgeschrieben und vom Label gefeuert. Band versucht, die Karriere wieder in Gang zu bringen und kehrt zurück zu ihren Wurzeln: Mit Outside bemühen sich Tapes’n Tapes, den rohen, bisweilen naiven Charme ihrer frühen Aufnahmen wiederzubeleben, allerdings ohne die mittlerweile gewonnen Erkenntnisse zu verleugnen. Das ist ein Kompromiss, und so klingt Outside auch. Exakt abgezirkelten Indierockern wie dem Eröffnungssong „Badabom“ und der herrlichen Calypso-Parodie „SWM“ folgt das eher ziellos torkelnde „One In The World“. Und hier liegt das Problem: Zu oft vermitteln Tapes’n Tapes einem das Gefühl, sie hätten zwar die Indierockgeschichte von Modest Mouse über Pavement bis hin zu Vampire Weekend aufmerksam studiert, darüber aber vergessen, eine originäre Idee zu entwickeln. Outside ist ein handwerklich großartiges Album mit einigen, wenn auch zu wenigen ohrwurmfähigen Melodien. Vertrautes Fazit: Band hat die jugendliche Unbekümmertheit verloren und findet keine eigene Identität.

www.tapesntapes.com