Terrorvision – Regular Urban Survivors

Die englische Presse flippt mal wieder aus: Der ‚Melody Maker‘ fabuliert von einer Mischung aus Jeff Lynne, Todd Rundgren, Cheap Trick, Slade und den Monkees“, ‚Select‘ will das „beste Pop-Metal-Album aller Zeiten“ gehört haben und der ‚New Musical Express‘ entdeckte gar eine „neue, ausgeklügelte, hinterlistige Metal-Spielart“. Die Rede ist von REGULÄR URBAN SURVIVORS, dem dritten Album von Terrorvision nach FORMALDEHYDE (1992) und HOW TO MAKE FRIENDS AND INFLUENCE PEOPLE (1994). Bei solch einer Hype-Häufung kann der Musikexpress natürlich nicht hintenanstehen. Here we go: „Terrorvision legen mit REGULÄR URBAN SURVIVORS genau die Platte vor, die Green Day und Oasis nie zusammen gemacht haben.“ Im Ernst, das Quartett aus dem englischen Bradford bringt vor allem ein Element in seine Musik ein, das den allermeisten Bands der Neunziger weitestgehend fehlt. Nämlich den Spaß am Spiel. Ausgelassen klauen Sänger Tony Wright und seine Kumpels alles, was im Rockbereich nicht niet- und nagelfest ist und stecken die Zutaten in einen Hochgeschwindigkeitsmixer. Das Ergebnis sind prima Party-Nummern wie ‚Superchronic‘ oder die Single Perseverance‘. Opinion-Leader (wie man sie u.a. im Feuilleton der SZ findet) werden sich wohl mit Grauen abwenden, wer aber Spaß an aufgekratzter Rockmusik im besten Sinn hat, sollte unbedingt zugreifen.