Teryaki Boyz :: Beef Or Chicken DefJam/Universal

Es gibt einen Running Gag in der Unterhaltungsindustrie, und der geht so: „In Japan sind die aber schon eine ziemlich große Nummer!“ Er wird „Medienpartnern“ dann gerne erzählt, wenn der zu bewerbende „Act“ offensichtlich noch nichts hierzulande oder in den Pop-Großmachtländern USA und Großbritannien gerissen hat …… aber in Japan“. „Da ist es ganz egal, ob der/die Künstler im Fernen Osten eine erfolgreiche Minitour durch drei 200er-Clubs absolviert hat, einen B-Seiten-Track auf einem JP-only-Sampler platzieren konnte oder eine regionale Radiostation in Osaka für drei Wochen einen Narren an einer kleinen Songexotik aus dem fernen Westen gefressen hat – nachprüfen wird das sowieso keiner. So wollen wir auch mal wohlwollend glauben, daß die Teriyaki Boyz in ihrer Heimat Japan eine große Nummer sind bzw. auf einem guten Weg dahin, den Inselstaat mit Oldschool-HipHop alsbald zu japanisch-stereotyper Ausflipperei hinzureißen. Damit das gelingt, hat ein Mentor der fünf angemessen mit Goldketten behängten und in Übergrößen gekleideten Boyz seinen dicken Geldbeutel aufgemacht und Beats und Tunes von Größen wie Beastie-Adrock, Daft Punk, Dan The Automator, The Neptunes, DJ Shadow und anderen eingekauft. Doch dabei haben sich die leidlich lustig und viel zu brav zweisprachig rappenden Jungs doch ziemlich abziehen lassen. Die Tracks auf BEEFOR CHICKEN sind fast alle eher dritte als zweite Wahl (Ausnahmen: Cornelius und DJ Premier), und um über das aus dem HipHop-Mutterland durchs Pazifikkabel geschossene Getrommel und Gebasse dennoch einen Oldschool-Rapping-Sturm zu entfachen, fehlt es den Teriyaki Boyz an Schmiss und handwerklichen Fähigkeiten. Schade um das viele Geld, echt. VÖ:25.8.

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